Montag, 20. Oktober 2008

Deep Water Soloing


Eine ganz neue Spielart des Kletterns probierten 9 Jungmännes und -innen Ende September in Mallorca (bei uns und deutschen Sauftouristen liebevoll Malle genannt) aus: Deep Water Soloing oder PSICOBLOC auf spanisch. Dabei werden bis zu 20m hohe Felsen ohne Seilsicherung direkt über dem Meer erklommen. Die spektakulären Stürze erscheinen schier endlos und das eintauchen ins tiefblaue warme Salzwasser ist stets eine Erleichterung, sofern die Eintauchposition stimmt. Speziell die Gruppendynamik und der psychische Apekt in solchen Höhen seilfrei zu klettern machen den besonderen Reiz beim Psicoblocaus.


Geschlafen wurde ausnahmsweise nicht in einer dreckigen Höhle oder einem staubigen Campingplatz sondern in einer Finca mit Swimmingpool und jedem erdenklichem Luxus. Klar dass wir sonst eher wenig verwöhnten Jungmännes beim ersten Anblick unsrer Behausung zunächst sprachlos waren. Fast noch nie hatten wir im Laufe eines Kletterurlaubes fließendes Wasser geschweige denn ein Bett gesehen. Uns so kam es dass dieser Urlaub auch wirklich diese Bezeichnung verdient hat.


Natürlich stand auch Kultur am Programm und so waren einige von uns nur schwer davon zu überzeugen nicht den bekannten Strandabschnitt namens Ballermann zu besuchen.
Ergebnis:

  • Bestätigung der bereits bekannten Tatsache, das ein Teil unserer Lieblingsnachbarn offensichtlich der geistigen Umnachtung verfallen ist.

  • um 150 Euro bestohlen

  • Gummiknüppel der spanischen Polizei kennengelernt

Dienstag, 14. Oktober 2008

HIGHLINE Kapuzenturm




Schon seit wir die ersten Versuche auf der Slackline machten, schwebte uns immer ein großes Ziel vor den Augen: Die Begehung der von Alex Huber eingebohrten Highline am Kapuzenturm. Diesen Traum konnten wir (Lisi, Michi, Hannes, Hias und die Hechei-Brüder) an einem wunderschönen Oktoberwochende wahr werden lassen. Also gings frühmorgens schwer beladen auf die Ellmauer Halt und über den Kopftörlgrat abwärts zum Kapuzenturm. Nach dem zeitraubendem Aufbau der Fixseile und der Highline machte Michi den Anfang, und siehe da, bei wunderbarer Abendstimmung gelangen ihm 2 Begehungen. Im letzten Abendrot begaben wir uns zurück auf die Ellmauer Halt, der Horizont hüllte sich in Rot, selten zuvor wurden wir Zeugen eines solch gigantischen Schaupiels. Als Nachtquartier haben wir uns die komfortable Babenstuber Hütte knapp unterhalb des Gipfels auserkoren, und nach ausreichend warmer Malzeit und einem lecker Bierchen begaben wir uns in die Horizontale, doch die Nachtruhe dauerte nicht allzu lange, es galt ja, zu Sonnenaufgang auf der Line zu stehen. Bei bestem Wetter waren dann bis ins Tal dringende Urschreie zu hören – auch Hias und die Hechei-Brüder schafften nach einem ausgiebigen Frühstück den Balanceakt bis zum Kapuzenturm. Der Aufbau und die Begehung dieser Highline, das wunderschöne Fleckchen Erde dort oben, die absolute Ausgesetztheit und das unbeschreibliche Glücksgefühl nach Erreichen des anderen Endes werden uns immer in Erinnerung bleiben.