Nach einem ueberaus bequemen Flug (erste Reihe, extreme Beinfreiheit, fuer uns wie Business Class) standen wir in Calgary, frostige Temperaturen und richtiger Winter begruessten uns. Unser gemietetes Fahrzeug stand leider nicht zur Verfuegung, dafuer gabs um den gleichen Preis einen richtigen Truck, der sich, wie sich in den naechsten Tagen noch herausstellen sollte, auf jeden Fall bezahlt machen sollte. Mit dem voll beladenem Truck starteten wir Richtung Canmore, unserem Ausgangspunkt fuer die naechsten Tage. In Canmore fanden wir in einem netten Hostel Unterschlupf, wenn da nicht die etwas suspekten room-mates waeren...
Tags darauf deckten wir uns mit dem Notwendigsten fuer die naechsten Tage ein, etwas schwieriger gestaltete sich die Suche nach dem Eiskletterfuehrer, dieser scheint wohl vergriffen zu sein. So starteten wir ohne Fuehrer Richtung Professor Falls (300m, WI4), und fragten uns erstmal, wofuer wir einen 4x4 truck haben, weil eine super Strasse fast zum Einstieg fuehrt - aber: Schranken mit Code. Leider erschien uns der Schranken zu stabil, ein Durchbrechen der ungewuenschten Barrikade mit unserem Truck erschien uns nicht sehr vorteilhaft. Also 1,5 h hatschen... Der Wasserfall war super zu klettern, und 2 nette Kanadier nahmen uns danach mit raus, und wenn wir uns richtig erinnern, haben wir jetzt neben einem Eiskletterfuehrer (der im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert ist) auch noch den Code fuer den Schranken.
Am Sonntag stand ein Besuch der beruehmten Stanley-Headwall an, wo wir mit Nemesis (200m, WI6) den ersten Eisfall dieses Grades weltweit kletterten. Der Zustieg wollte nicht enden, aber die super Kletterei in dieser imposanten Route und die umliegende unberuehrte Wildnis entschaedigen auch fuer den laengsten Zustieg.
Am dritten Tag in Kanda, immer noch eishungrig und bereit fuer weitere Schandtaten, statteten wir dem abgeschiedenen Ghost Valley einen Besuch ab. Eine abenteuerliche Fahrt durch Fluesse und ueber Schneewechten (ein paar mal hatten wir ziemliches Glueck...) brachte uns zum Endpunkt - fuer uns, nicht aber fuer die abenteuerlustigen Kandadier, die sich ihre neuen Trucks bei diversen waghalsigen Flussueberquerungen zu nichte machen (O-Ton eines Betroffenen: "It's just a 15 minute walk into there, but driving in is more fun!" Fuer uns begann hier der Zustieg, mit 1,5h wieder ziemlich lang, aber der erste Blick auf den Sorcerer (200m, WI5) liess uns die mueden Beine gleich wieder vergessen. Die Abgeschiedenheit im Ghost Valley ist schwer zu beschreiben - das letzte bewohnte Haus ist 30km entfernt, man fuehlt sich, als ob man allein auf der Welt waere.
Zurueck in Canmore beschlossen wir, einen Rasttag zu machen und begaben uns gleich mal in die naechste Bar ....
Weitere Infos aus dem Land des Plastik-Eis gibts in Kuerze.