2 Wochen Urlaub Ende August brachten Bombi und Hechei auf eine sogenannte "Reise zum Granit" - Ziel waren die Klettergebiete im Schweizer Bergell sowie im italienischen Val di Mello. Mit einem vollbepackten, vollbetankten und vor allem noch voll einsatzfähigen JM-Mobil gings auf die erste Station der Reise, das von granithungrigen Kletterern und Boulderern liebevoll "Little Yosemite" genannte Val di Mello. Zwei erstklassige Alpinrouten wurden hier von unseren Händen uns Friends gestopft - der Kosename "Little Yosemite" scheint jedenfalls kein bisschen übertrieben. Von den Rissen und Platten der "Kundalini" (10SL, 6a+) waren wir ja schon hellauf begeistert, aber was tags darauf folgte, stellt so einiges in den Schatten: Die "Luna Nascente" (9SL, 6b) zieht in einer einzigartigen Linie, immer genialen Rissen folgend, gen Himmeln und lässt unsere Kletterherzen überschäumen - einzig und allein die Bohrhaken fehlen hier - und das ist auch gut so... Die Abende gestalteten sich auf Grund der Anwesenheit anderer, namhafter Kletterpersönlichkeiten mit dem Autokennzeichen "KB" als recht amüsant...
Eine vielversprechende Wetterprognose brachte uns kurzzeitig zum Entschluss, dem Granit mal kurz fremdzugehen und uns in den Walliser Gneis zu begeben. Nach einer 7-stündigen Anreise (der kürzeste Weg auf der Karte ist nicht immer der schnellste!!!) stehen wir in Zermatt und schmeißen uns in den fotografierenden, staunenden und vor allem viel-Schweizer-Fränkli-ausgebenden Touristenhaufen und starten Richtung Rothornhütte, und kaum hat man Zermatt hinter sich, schaut die Welt schon anders aus, und dies durchwegs im positiven Sinne. Tags darauf starten wir frühmorgens zum Obergabelhorn (4063m), wo uns schöne Kletterei in Fels und Eis erwartet (bis 50° / III+). Nach einer kurzen Gipfelrast bei gigantischem Panorama gehts zurück zur Hütte, und gestärkt durch ein deftig-köstliches Abendessen und Frühstück gehen wir am nächsten Tag noch das Zinalrothorn (4221m) an. Bei ähnlichen Schwierigkeiten wie am Vortag und ebenfalls bestem Wetter verbringen wir wieder einen tollen Hochtourentag. Nur der Abstieg nach Zermatt zieht sich dann etwas, aber der unten wartende McDonalds beschert uns hierzu die notwendige Motivation.
Anschließend gehts wieder ins Val di Mello, mit Waterlinen, Sportklettern und selbst abzusichernden Risstouren verbringen wir noch einige Tage dort, bevor wir auf die Schweizer Seite des Bergells wechseln. Ein urlaubstaugliches Ziel war gleich gefunden - das Albignatal mit dem gleichnamigen Stausee. Mit Zelt und Co. stopften wir uns in die enge Kabine der Seilbahn, und nach 10min gehen erreichen wir einen herovorragenden Zeltplatz. Rechtzeitig vor Beginn des hereinziehenden Gewitters liegen wir im Zelt, die folgenden 2 Tage versprachen Alpinklettern vom Feinsten. Höhepunkt war sicher die Besteigung der beiden Türme Fiamma und Dente. Nachmittägliche Lunzerei, Badelei, Kocherei und nächtliche Kuscheleien rundeten das Gesamterlebnis perfekt ab.
Nach dem Abbau unseres "Basecamps" begaben wir uns ins nächste Tal, das Bondasca-Tal, Ziel war die Sciorahütte bzw. die "Diretta Integral" auf die Sciora Dafora (22SL, 6c). Frühmorgens gings durch Nebel zum Einstieg, und nach dem obligaten Einstiegs-Stuhlgang starteten wir durch - die ersten 12 SL in 1 1/2 Stunden - gleichzeitiges Klettern und Tiblocs sei dank - ehe wir uns an die oberen, spektakulären Seillängen machen. Nach 5 Stunden stehen wir auf dem über 3000m hohen Gipfel der Sciora Dafora, eine unbeschreiblich schöne Tour in bestem Granit hinter uns. Den gar nicht so einfachen Abstieg schafften wir noch vor unserem Kontrahenten, dem Nebel.
Für die letzten Tage der Woche war entspanntes Sportklettern im Engadin geplant, und dass wir nicht nur klettern können, beweist eine abenteuerliche Ruderbootfahrt auf dem Silser See, aber wie so oft kommt es anders als man denkt: Ein Radlagerschaden beim JM-Mobil setzt dem Urlaub bzw. der "Operation Granit" ein jähes Ende und stürzte uns unerwartet in die "Operation Verderben", doch der ÖAMTC und "Taxi Koala" brachten die Lösung für dieses Problem. So sitzen wir nun zu Hause, voll mit Eindrücken und Erinnerungen von 2 Wochen feinster Alpengaudi und warten auf das irgendwo herumgeisternde JM-Mobil...
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