Ein sehr eisiges Vorhaben brachte Hias und Hechei im Frühjahr 2007 nach Südtirol, genauer gesagt in die Nordwand des Ortlers, mit einer Neigung von bis zu 60° zwar nicht extrem steil, aber dafür 1200 m hoch. Ein Zustieg, der wie gewohnt auf Abwegen durch Latschen und Schotterfelder führte (einem Weg zu folgen wäre ja Irrsinn, viel besser abkürzen) brachte uns zur Tabarettahütte, wo wir uns im überfüllten Winterraum sprichwörtlich eine Matratze und 2 Decken erkämpfen mussten. Nach einigen wenigen Stunden Schlaf (Hintern an Hintern auf einer 80cm breiten Matratze) starteten unsere Mitbewohner, wir kuschelten uns nochmal zusammen und starteten etwas später. Um halb 4 starten auch wir los, überwinden den weniger steilen, ersten Teil seilfrei und stehen bei Sonnenaufgang unter der "Gurgel", der Engstelle im mittleren Wandbereich. Bestes Eis bringt uns rasch höher, der berüchtigte Eisschlag verschont uns Gott sei Dank. Unsere Mitbewohnerseilschaften haben wir auch schon eingeholt, den Rest wollten wir am Laufenden Seil klettern! Wenn doch das Wörtchen "wenn" nicht wär, dann wär das auch so gelaufen, aber es kam ganz anders. Nachdem uns von oben fast eine Eisschraube der Tschechen erschlagen hätte und uns fast ein Eisgerät derselben Partie um die Ohren geflogen ist, hat sich auch bei uns ein folgeschwerer Materialverlust ereignet - Hechei hört 40 Meter unter sich ein leises "Oh, Oh Scheiße!" vom Hias - eines seiner Steigeisen hat sich in den Abgrund verabschiedet. Somit wars mit gleichzeitig klettern vorbei, dafür konnte sich Hias in einigen neuen Eistechniken üben, wie z.B. Klimmzüge machen und die Beine nachziehen. Als die Kraft schwindete, half nichts mehr außer Trittstufen schlagen, dadurch wurden wir etwas, aber wirklich nur ein wenig, eingebremst, und unsere Ankunft am Gipfel hat sich somit etwas, aber auch wirklich nur etwas, verzögert. Die Freude (für Hias auch die Erleichterung) war trotzdem riesengroß, ein gewaltiges Panorama und eine spärliche Verköstigung bescherten uns geniale Gipfelmomente. Super Sache, wäre da nicht der nicht enden wollende, schier endlose Abstieg über den Normalweg, oftmals versanken wir bis zu den Hüften im Schnee, auch so einiges an Material musste dran glauben, u.a. einige Stöcke. Ziemlich abgekämpft erreichten wir das rettende Auto und traten die Heimreise an. Doch der Kampf war noch nicht vorbei und setzte sich als Kampf gegen das Einschlafen fort...Alles in allem ein tolles alpines Unternehmen!!!
1 Kommentar:
I can't imagine losing a crampon on that face!! We climbed it yesterday, it was fantastic...but I made sure my crampons were on extra tight :-). Great story and congratulations!
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