Montag, 20. Juli 2009
Immer wieder Stoaplott...
Kälte und Schnee, und dass im Juli - nicht gerade kletterfreundlich. Aber ein Alternativprogramm, dass es immer wieder ganz schön in sich hat und Adrenalin pur verspricht, war gleich gefunden: Die Steinplatte, unser Highlineparadies. Shorty, Claudia, Bombi, Pia, Eri und die Hechenberger-Brothers (wie es Shorty zu sagen pflegt: "Hechenberger-Brut") machten sich ans Eingemachte, die Line war gleich gespannt, und nach einer deftigen Portion "Penne in Rahmsauce" und einer nicht enden wollenden "wer geht als erster"- Frage, welche schlussendlich in feinster Manier durch Knobeln beantwortet wurde - so traf es den großen Hechei, nach einem Probesturz gings dann ans andere Ende. Auch der folgende Aspirant (kloa Hechei) konnte sich nach einem vertauensgewinnenden Sturz "durchsetzen". Dann war Highline-Neuling Shorty dran: Und siehe da, der stellt sich gar nicht blöd an und hat gleich mal eine neue Leidenschaft für sich entdeckt.
Die Hechenberger-Brut hatte noch nicht genug und stellte sich nochmals auf das ausgesetzte Band - mit Erfolg - und motiviert durch diesen gelungenen Tag im Zeichen der Balance haben wir uns auch gleich ein neues, längeres Highline-Projekt in den Kopf gesetzt...man darf gespannt sein!
Besten Dank an Shorty für die guten Fotos, der gute Mann wird ab jetzt als Highline-Fotograf eingestellt...
Mittwoch, 15. Juli 2009
Klettern in der Pala oder Wochenende im Nebel
Vergangenes Wochenende zog es eine kleine Fraktion der Jungmannschaft in den südlichsten Teil der Dolomiten - die Pala di San Martino. Wieder mal verhieß das Wochendwetter daheim nichts gutes, wann hat das Wetter wohl endlich ein Erbarmen mit uns bzw. mit dem durch die vielen "fluchtartigen" Fahrten in wetterbegünstigte Regionen stark beanspruchten JM-Mobil?
Seis drum, das Wochenende hat sich (zumindest für 3 der 4 Mitstreiter) voll und ganz gelohnt. Die erste Nacht verbringen Eri und Hechei im Kofferraum des JM-Mobils, Chris und kloa-Hechei hatten etwas Angst vor einer Nacht unter freiem Himmel (trotz kältetauglicher Schlafsäcke) und bauten ein etwas desolates 30€-Zelt der Marke "Hofer" auf.
Tags darauf starteten wir, nachdem das Zelt verräumt war und andere frühmorgendliche Gewohnheiten erledigt waren, bei bestem Wetter Richtung Rifugio Treviso. Doch schon nach einer halben Stunde klagte Chris über Blasen, Grund dafür waren (anscheinend) die neuen Schuhe. Also abgeklebt und weiter. Nach 2,5 Stunden Zustieg erreichen wir den Wandfuss der Sass d'Ortiga Westkante. Das Wetter hat sich mittlerweile in einen verwirrenden Mix aus Sonne und Nebel geändert - sollte ja normal sein in der Pala. Über die "Wiessner-Kees"-Route steigen wir dem Gipfel entgegen, keine Haken, dafür umso mehr Sanduhren, fester, steiler und griffiger Fels, alles scheint perfekt zu sein - bis wir auf eine Gruppe Italiener stoßen, über 10 an der Zahl und eher langsam unterwegs. Somit verzögert sich die Ankunft am Gipfel erheblich, lange Wartezeiten im Nebel bei gar nicht so angenehmen Temperaturen waren die Folge. Beim Anblick der nicht vorhandenen Kletterkünste unserer italienischen Vorgänger fragt man sich, was die wohl in so einer Tour verloren haben?!? Nichtsdestotrotz erreichen wir den nebelverhangenen Sass d'Ortiga, und 2 Stunden später stehen wir wieder beim Auto und genießen eine Kneipp-Session im kühlen Gebirgsbachei.
Nach einer himmlischen Pizza und den üblichen Zutaten treten wir die abenteurerliche Fahrt zum Parkplatz der Velohütte an. "Bei schlechtem Zustand der Straße ist es ratsam, von San Martino zu Fuss dorthin zu gelangen", sagt uns der Führer, aber lieber gut gefahren als schlecht gegangen! Dank der hervorragenden Geländegängigkeit des JM-Mobils und den Fahrkünsten des dazugehörigen Piloten stehen wir - nach mehrmaligen lauten Krachen unter uns - am besagten Parkplatz und bereiten uns wieder auf die Nacht vor, Eri und Hechei wieder im "HOTEL Golf" und Chris und kloa-Hechei in der Pension "wackliger Wigwam".
Am nächsten Morgen starten wir bereits um 6:00 Uhr, doch leider muss der angeschlagene Chris auf Grund von blutigen Blasen an den Füßen w.o. geben und beim Auto bleiben, und das ohne Handy und sonstige Technik...armer Chris. Also starten die verbliebenen 3 Richtung Velohütte, nach 1 1/2h stehen wir oben und freuen uns darüber, dass nur 2 Seilschaften vor uns in die weltbekannte Schleierkante an der Cima della Madonna einsteigen. Und die Tour hält, was sie verspricht: Steil, fester und vor allem rauer Fels, wiederum mit unzähligen Sanduhren. Sogar die eher leichteren Seillängen sind ein einziger Genuss. Wäre da nicht die Kälte, der Nebel und der Wind, der den nachsteigenden (Eri und kloa-Hechei) in Form von dauernden Oanegl zu schaffen macht. Bei einem Wechselspiel aus Sonne und Nebel gehts schnell voran, und so erreichen wir auch bald den Gipfel der Cima della Madonna, wohlwissend, dass noch ein anspruchsvoller Abstieg der Art "Dolomiten" vor uns liegt. Und wie durch ein Wunder hat Chris den Tag ganz allein und ohne Technik am Parkplatz verbracht - und auch wohlbehalten überstanden.
Und die Moral von der Geschicht: Kletterst in der Pala, siehst die Sonne nicht!
Seis drum, das Wochenende hat sich (zumindest für 3 der 4 Mitstreiter) voll und ganz gelohnt. Die erste Nacht verbringen Eri und Hechei im Kofferraum des JM-Mobils, Chris und kloa-Hechei hatten etwas Angst vor einer Nacht unter freiem Himmel (trotz kältetauglicher Schlafsäcke) und bauten ein etwas desolates 30€-Zelt der Marke "Hofer" auf.
Tags darauf starteten wir, nachdem das Zelt verräumt war und andere frühmorgendliche Gewohnheiten erledigt waren, bei bestem Wetter Richtung Rifugio Treviso. Doch schon nach einer halben Stunde klagte Chris über Blasen, Grund dafür waren (anscheinend) die neuen Schuhe. Also abgeklebt und weiter. Nach 2,5 Stunden Zustieg erreichen wir den Wandfuss der Sass d'Ortiga Westkante. Das Wetter hat sich mittlerweile in einen verwirrenden Mix aus Sonne und Nebel geändert - sollte ja normal sein in der Pala. Über die "Wiessner-Kees"-Route steigen wir dem Gipfel entgegen, keine Haken, dafür umso mehr Sanduhren, fester, steiler und griffiger Fels, alles scheint perfekt zu sein - bis wir auf eine Gruppe Italiener stoßen, über 10 an der Zahl und eher langsam unterwegs. Somit verzögert sich die Ankunft am Gipfel erheblich, lange Wartezeiten im Nebel bei gar nicht so angenehmen Temperaturen waren die Folge. Beim Anblick der nicht vorhandenen Kletterkünste unserer italienischen Vorgänger fragt man sich, was die wohl in so einer Tour verloren haben?!? Nichtsdestotrotz erreichen wir den nebelverhangenen Sass d'Ortiga, und 2 Stunden später stehen wir wieder beim Auto und genießen eine Kneipp-Session im kühlen Gebirgsbachei.
Nach einer himmlischen Pizza und den üblichen Zutaten treten wir die abenteurerliche Fahrt zum Parkplatz der Velohütte an. "Bei schlechtem Zustand der Straße ist es ratsam, von San Martino zu Fuss dorthin zu gelangen", sagt uns der Führer, aber lieber gut gefahren als schlecht gegangen! Dank der hervorragenden Geländegängigkeit des JM-Mobils und den Fahrkünsten des dazugehörigen Piloten stehen wir - nach mehrmaligen lauten Krachen unter uns - am besagten Parkplatz und bereiten uns wieder auf die Nacht vor, Eri und Hechei wieder im "HOTEL Golf" und Chris und kloa-Hechei in der Pension "wackliger Wigwam".
Am nächsten Morgen starten wir bereits um 6:00 Uhr, doch leider muss der angeschlagene Chris auf Grund von blutigen Blasen an den Füßen w.o. geben und beim Auto bleiben, und das ohne Handy und sonstige Technik...armer Chris. Also starten die verbliebenen 3 Richtung Velohütte, nach 1 1/2h stehen wir oben und freuen uns darüber, dass nur 2 Seilschaften vor uns in die weltbekannte Schleierkante an der Cima della Madonna einsteigen. Und die Tour hält, was sie verspricht: Steil, fester und vor allem rauer Fels, wiederum mit unzähligen Sanduhren. Sogar die eher leichteren Seillängen sind ein einziger Genuss. Wäre da nicht die Kälte, der Nebel und der Wind, der den nachsteigenden (Eri und kloa-Hechei) in Form von dauernden Oanegl zu schaffen macht. Bei einem Wechselspiel aus Sonne und Nebel gehts schnell voran, und so erreichen wir auch bald den Gipfel der Cima della Madonna, wohlwissend, dass noch ein anspruchsvoller Abstieg der Art "Dolomiten" vor uns liegt. Und wie durch ein Wunder hat Chris den Tag ganz allein und ohne Technik am Parkplatz verbracht - und auch wohlbehalten überstanden.
Und die Moral von der Geschicht: Kletterst in der Pala, siehst die Sonne nicht!
Donnerstag, 9. Juli 2009
Einmal westliche Zinne und zurück bitte!
Um den schlechten Wetter einmal zu entkommen, ein paar Klettermeter zu ergattern (was sich bei diesem sch. Wetter als schwierig erweist!), die Lücke im Baustress zu füllen oder um einfach einmal die Zinnen zu besichtigen, beschlossen die zwei lustigen Gefährten Guijoe und le Leeon die Gelegenheit beim Schopf zu packen und traten vergangenen Mittwoch eine Reise zu den Zinnen an.
Dort angekommen begrüßte uns strömender Regen der im Laufe des Abends in Gipfelnähe in Schnee überging. Nach einer kurzen Nacht die durch Guidos Lachatacken versüßt wurde, vibrierte uns Guidos Handy um halb 5 aus dem Schlaf. Nach längeren hin und her und vor allem aufgrund "guter Worte" (Stichwort Chicken Out Variante) unserer Mitstreiter entschieden wir uns für die Route "Alpenliebe" welche auf die westlich Zinne führt und sich im oberen 7. Franzosengrad bewegt. Frisch und munter stiegen wir dann bei 3 Grad in die Nordwand ein. Die Tour stellte sich als echter Geheimtipp heraus! Steile ausgesetzte Kletterei an Leisten und Löchern ließen unsere Klettererherzen höher schlagen. Der ein oder andere Runout holte uns dann wieder aus unseren Höhenflug runter. An dieser Stelle sei noch einmal ein Dank an Huber Tom auszusprechen der uns die Griffe teils markiert zurücklies.
Nach 13 Seillängen mit einem mächtigen Pump in unseren Unterarmen legte sich die Wand endlich etwas zurück. Am Gipfelband angekommen gestaltete sich der weitere Routenverlauf als nicht nachvollziehbar. Da wir keinen Stand mehr fanden und auch sonstige Hilfsmittel (Haken usw.) entdeckten, folgten wir dem Verlauf des Bandes und suchten uns den Weg nach unten.
Das ein improvisierter Abstieg in den Dolomiten sich immer als Abenteuer gestaltet muss man hier nicht wirklich erwähnen.
Beim Auto angekommen stürzten wir uns erstmal über unsere Jause und den tiefgekühlten Radler ( die Kälte hat auch seine guten Seiten). Um den Tag zu vollenden schleppten wir uns noch in eine Pizzaria die uns dann den Rest gab.
Um dem nächsten Tag schwung zu geben benötigten wir einiges an Zeit (ob es am Ei auf der Pizza lag wird sich erst in den kommenden Tagen herausstellen). Mein Blick in Guidos Visage und zu den tief wolkenverhangenen Bergen ließen mich (uns) zu dem Entschluß kommen die Heimreise anzutreten. Alles in Allem hat es sich auf jeden Fall ausgezahlt und wir werden wieder kommen ;-)
Donnerstag, 2. Juli 2009
Allein am Hörnli..
Das grottenschlechte Wetter der vergangenen Wochen und eine durchaus passable Wetterprognosse für das Schweizer Wallis lockte uns, die Hechenberger-Buam und den allseits bekannten Hone, in das besagte Land des Käse, der Toblerone und der Fränkli, genauer gesagt an den "schönsten Berg der Welt", das Matterhorn (4477m).
Nach einer nächtlichen Autofahrt begannen die Fränklis zu fließen: Parkgebühr, Zug nach Zermatt, Frühstück in Zermatt (bei McDonalds, aber auch der hat da heftige Preise), Bähnli zum Schwarzee, aber was tut man bzw. zahlt man nicht alles für so einen Anblick! Majestätisch steht es vor uns das Hörnli, nur eine kleine Wolkenfahne verdeckt den Gipfel. Unseren ursprünglichen Plan, den Zmuttgrat, haben wir gleich mal verworfen, zu viel Schnee ist noch am nordwestlich gerichteten Grat. Also beschließen wir, den "Normalweg" über den Hörnligrat anzugehen, und hofften auf nicht allzu viele Weggefährten am Seil der Schweizer Bergführer.
Auf der Hörnlihütte angekommen war die Überraschung riesengroß und irgendwie kaum zu glauben: Wir sind die einzigen da oben! Für ein paar wenige Fränklis checken wir ein und genießen den restlichen Nachmittag, eine Dose Bier und eine Flasche Sprite um 14 Franken dürfen da natürlich nicht fehlen. Auch zum Auschecken des ersten Teils unseres Zieles bleibt noch Zeit, und siehe da, es stimmt einfach was alle sagen: Schwer zu finden das Ganze! Ein abendliches Gewitter kann uns die Stimmung auch nicht vermiesen, die Prognose für den morgigen Tag verspricht super Wetter.
Nach einem ausgiebigen Abendessen begeben wir uns mit einem Bauchmuskelkater (beim Essen wars ziemlich lustig) ins eiskalte Lager, und wenige Stunden später scheppert der Wecker. Der Strom wurde uns natürlich abgeschalten, ist ja klar, bei solch billigen Nächtigungspreisen müssen die ein wenig aufs Geld schauen, und so mussten das Frühstück und der Morgenschiss im Schein der Stirnlampen vollbracht werden. Vollmotiviert starten wir ins Abenteuer, trotz der Erkundung vom letzten Tag schlagen wir einige Male den falschen Weg ein, bei Einbruch der Morgendämmerung sind wir schon weit oben, und etwas später erleben wir einen eindruckvollen Sonnenaufgang, die Walliser Bergwelt zeigt sich von der besten Seite. Kurz unter der Solvayhütte zeigen sich die Reste des Winters: Schneefelder, eisüberzogene Felsen, also raus mit den Steigeisen (bis zum Gipfel sind wir die Dinger auch nicht mehr losgeworden). Die Fixseile oberhalb der Schulter verlangen einiges an Armkraft, und das Firnfeld vor dem Gipfel ist nicht zu unterschätzen. Und plötzlich stehen wir oben, bei bester Fernsicht und vor allem aber mutterseelenallein. Die Gipfelfreuden dauern nicht lange, wenige Minuten später beginnen Wolken aufzuziehen, welche uns während des Abstiegs weiterverfolgten. Auch Donnergrollen war zu hören, gott sei Dank blieben wir davon verschont. Der Abstieg hatte es ganz schön in sich, vor allem die von der Sonne aufgeweichten Schneereste waren heikel, das ständige Klettern mit Steigeisen ging schönlangsam in die Unterschenkel.
Am Nachmittag trafen wir wieder auf der Hütte ein, und die letzte Talfahrt mit der Gondel ging sich auch noch aus. Alles in allem eine durchgehend anspruchsvolle (eigentlich fast kein Gehgelände), lange (ca. 1300Hm, Kletterlänge noch viel mehr) und vollste Konzentration erfordernde Tour auf einen eindrucksvollen Gipfel, und wir durften das Ganze ohne Trubel und Stress erleben.
Nach einer nächtlichen Autofahrt begannen die Fränklis zu fließen: Parkgebühr, Zug nach Zermatt, Frühstück in Zermatt (bei McDonalds, aber auch der hat da heftige Preise), Bähnli zum Schwarzee, aber was tut man bzw. zahlt man nicht alles für so einen Anblick! Majestätisch steht es vor uns das Hörnli, nur eine kleine Wolkenfahne verdeckt den Gipfel. Unseren ursprünglichen Plan, den Zmuttgrat, haben wir gleich mal verworfen, zu viel Schnee ist noch am nordwestlich gerichteten Grat. Also beschließen wir, den "Normalweg" über den Hörnligrat anzugehen, und hofften auf nicht allzu viele Weggefährten am Seil der Schweizer Bergführer.
Auf der Hörnlihütte angekommen war die Überraschung riesengroß und irgendwie kaum zu glauben: Wir sind die einzigen da oben! Für ein paar wenige Fränklis checken wir ein und genießen den restlichen Nachmittag, eine Dose Bier und eine Flasche Sprite um 14 Franken dürfen da natürlich nicht fehlen. Auch zum Auschecken des ersten Teils unseres Zieles bleibt noch Zeit, und siehe da, es stimmt einfach was alle sagen: Schwer zu finden das Ganze! Ein abendliches Gewitter kann uns die Stimmung auch nicht vermiesen, die Prognose für den morgigen Tag verspricht super Wetter.
Nach einem ausgiebigen Abendessen begeben wir uns mit einem Bauchmuskelkater (beim Essen wars ziemlich lustig) ins eiskalte Lager, und wenige Stunden später scheppert der Wecker. Der Strom wurde uns natürlich abgeschalten, ist ja klar, bei solch billigen Nächtigungspreisen müssen die ein wenig aufs Geld schauen, und so mussten das Frühstück und der Morgenschiss im Schein der Stirnlampen vollbracht werden. Vollmotiviert starten wir ins Abenteuer, trotz der Erkundung vom letzten Tag schlagen wir einige Male den falschen Weg ein, bei Einbruch der Morgendämmerung sind wir schon weit oben, und etwas später erleben wir einen eindruckvollen Sonnenaufgang, die Walliser Bergwelt zeigt sich von der besten Seite. Kurz unter der Solvayhütte zeigen sich die Reste des Winters: Schneefelder, eisüberzogene Felsen, also raus mit den Steigeisen (bis zum Gipfel sind wir die Dinger auch nicht mehr losgeworden). Die Fixseile oberhalb der Schulter verlangen einiges an Armkraft, und das Firnfeld vor dem Gipfel ist nicht zu unterschätzen. Und plötzlich stehen wir oben, bei bester Fernsicht und vor allem aber mutterseelenallein. Die Gipfelfreuden dauern nicht lange, wenige Minuten später beginnen Wolken aufzuziehen, welche uns während des Abstiegs weiterverfolgten. Auch Donnergrollen war zu hören, gott sei Dank blieben wir davon verschont. Der Abstieg hatte es ganz schön in sich, vor allem die von der Sonne aufgeweichten Schneereste waren heikel, das ständige Klettern mit Steigeisen ging schönlangsam in die Unterschenkel.
Am Nachmittag trafen wir wieder auf der Hütte ein, und die letzte Talfahrt mit der Gondel ging sich auch noch aus. Alles in allem eine durchgehend anspruchsvolle (eigentlich fast kein Gehgelände), lange (ca. 1300Hm, Kletterlänge noch viel mehr) und vollste Konzentration erfordernde Tour auf einen eindrucksvollen Gipfel, und wir durften das Ganze ohne Trubel und Stress erleben.
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